Du fragst Dich aus welchen Stoffen und welchem Material Dessous und Unterwäsche hergestellt werden und wie verträglich die Stoffe für Deine Haut sind? Welche Stoffe sich am schönsten beim Tragen anfühlen und die größte Elastizität und Stabilität bieten? Dann ist dieser Beitrag für Dich!
Einleitung
Es gibt heute unzählige Stoffe, die sich für die Herstellung von Dessous, Unterwäsche, Bademode und Nachtwäsche eignen. Alle Stoffe sind auch in einer Vielzahl an Mischverhältnissen mit Nylon, Viskose, Baumwolle und Elasthan erhältlich. Das richtige Mischungsverhältnis für einen bestimmten Anwendungsfall zu finden beruht auf sehr viel Erfahrung und guten Informationen von Experten.
Wir möchten Dir in diesem Beitrag die Top 3 Stoffe für die Herstellung von Unterwäsche, Dessous, Bademode und Nachtwäsche vorstellen und empfehlen Dir eine gründliche Recherche, wenn Du Dir selbst Unterwäsche oder ein hübsches Dessous nähen möchtest. Eine sehr umfangreiche alphabetische Auflistung fast aller Stoffe für Dessous, Nachtwäsche, Unterwäsche und Bademode findet Ihr auf der Website der Carl Marie GmbH. Wir beschränken uns in unserem Beitrag auf die 5 besten Stoffe und beginnen mit dem edelsten aller Stoffe: Seide.
Seide
Seide ist ein organischer Stoff aus Protein mit 13 Aminosäuren (es gibt nur 20 Aminosäuren), der aus den Kokons der Seidenraupe, der Larve des Seidenspinners (Bombyx mori), gewonnen wird. Ungefähr 2600 Jahre vor Christi Geburt entdeckte Lei Zu, die Gattin des damaligen chinesischen Kaisers Huang Di, durch Zufall diese feine Proteinfaser im kaiserlichen Garten an einem Maulbeerbaum.
Sie beobachtete eines Tages wie sich die Raupen in ihre kleinen, ovalen Kokons einhüllten und kam auf die Idee aus den feinen Fäden einen Stoff zu weben, der dem kaiserlichen Status ihres Gatten ebenwürdig war.
Die Seidengewinnung unterlag damals strengster Geheimhaltung und es war auch verboten Seidenspinner außer Landes zu schaffen. Der Handel mit Seide etablierte sich über die berühmte Seidenstraße. Darauf transportierte man die Seidenstoffe zu den europäischen Herrschern von Peking in China bis Alexandria in Ägypten und Damaskus in Syrien. Von dort ging es dann über den Seeweg bis nach Venedig weiter.
Auf Grund der hohen Kosten und begrenzten Verfügbarkeit wird echte Seide sehr selten für die Massenproduktion verwendet. Das ist sehr schade, weil Seide nicht nur edel aussieht. Sie ist sehr hautfreundlich, kühlend im Sommer und wärmend im Winter. Man sagt Ihr bei Hautproblemen, Allergien und Asthma sogar heilende Eigenschaften nach. Von daher ist reinste Seide insbesondere für Nachtwäsche sehr zu empfehlen.
Die natürliche Seidenfaser kann bis zu 40% Feuchtigkeit aufnehmen und ermöglicht damit der Haut im Schlaf eine sehr gute Atmung. Seide ist mit dem Protein Sericin ummantelt, das eine abweisende Wirkung auf Staubmilben und andere Ungeziefer hat. Dadurch kommt man auch in einen viel ruhigeren und erholsameren Schlaf. Wer es sich leisten kann, der sollte sich nicht nur Nachtwäsche, sondern auch Bettlaken und Bettbezüge aus reiner Seide zulegen. Seide kann bei 30°C problemlos gewaschen werden, wenn man ein paar Pflegehinweise beachtet.
Satin, die Seide für die Massenproduktion
Satin ist ein sehr schnell trocknender Stoff und bietet ein ähnlich komfortables Tragegefühl wie Seide, ist aber wesentlich günstiger und leichter in der Pflege. Satin kann nicht so viel Feuchtigkeit aufnehmen wie Seide und entbehrt jeglicher Proteine und Aminosäuren, weshalb Satin nicht die heilenden Eigenschaften der Seide hat. Das Wort Satin kommt aus dem Französischen. Das französische Adjektiv „satiné“ bedeutet wörtlich übersetzt „seidig“.
Satin kann aus verschiedenen Kunstfasern und organischen Fasern (Baumwoll-Satin) hergestellt werden. Je nach verwendeter Faser variiert Satin in Glanz, Elastizität und anderen Eigenschaften. Satin kann wie die meisten Stoffe in unterschiedlichen Grammaturen bezogen werden. Unter Grammatur versteht man das Gewicht pro Quadratzentimeter in Gramm. Standard Schreibmaschinen- und Kopierpapier liegt bei 80g/cm.
Unelastischer Satin
Unelastischer Satin eignet sich besonders gut für die Herstellung von nicht eng anliegenden Kleidungsstücken. Der natürliche Fall unelastischen Satins kommt dem von Seide gleich. Daraus werden z.B. Nachthemden und Pyjamas hergestellt. Sowohl für Frauen, als auch für Männer.
Elastischer Satin
Elastischer Satin erhält seine elastischen und besonders strapazierfähigen Eigenschaften durch die Beimischung von Elasthan. Insbesondere wegen seiner schnell trocknenden, elastischen und strapazierfähigen Eigenschaften wird elastischer Satin (und elastischer Jersey) gerne bei der Produktion von Sport- und Funktionswäsche eingesetzt. Elastischer Satin wird auch sehr gerne bei der Herstellung von Laufhemden und Skiunterwäsche verwendet.
Ein besonders feines Tragegefühl kannst Du mit unserem eleganten, erotischen Satin Pyjama erleben, den wir als zweiteiliges, vierteiliges und fünfteiliges Set anbieten. Die Qualität hat uns beide sehr überzeugt. Ich habe mir das fünfteilige Set bestellt, weil ich damit zu jeder Jahreszeit bestens für den Schlaf ausgestattet bin.
Jersey
Unter den Top 3 Stoffen für die Herstellung von Mode darf natürlich Jersey nicht fehlen. Jersey gibt es in vielen verschiedenen Varianten und Gewichtsklassen (Grammaturen). Jersey ist kein Material, sondern bezeichnet nur einen Stoff, der auf eine bestimmte Art gestrickt (und nicht gewebt) wurde. Dabei kann Jersey u.a. aus Wolle, Leinen, Nylon, Viskose, Polyester und sogar Seide bestehen. Benannt wurde der Stoff nach seiner Herkunft von der britischen Kanalinsel Jersey.
Single-Jersey (unelastisch aus 100% Baumwolle)
Der Single-Jersey aus 100% Baumwolle ist der Klassiker unter den T-Shirt Stoffen und wird auch häufig als Tricot-Stoff bezeichnet. Als Single-Jersey wird dieser Stoff bezeichnet, weil er mit nur einer Nadel und einer rechten Masche gestrickt wird. Deswegen ist beim Single-Jersey auch eindeutig eine Vorderseite und eine Rückseite zu erkennen. Der Single-Jersey aus 100% Baumwolle ist zwar dehnbar, aber nicht elastisch und tendiert leicht dazu auszuleiern. Dieser Jersey wird auch als Baumwoll-Jersey bezeichnet.
Single-Jersey (elastisch mit Elasthan)
Um dem Ausleiern vorzubeugen kann dem Baumwoll-Jersey auch eine geringe Menge Elasthan beigemischt werden. Dieser kleine Anteil bewegt sich im Rahmen von 3-5%. Für die Herstellung von Sport- und Funktionswäsche wird meistens eine Kunstfaser verwendet und deutlich mehr Elasthan beigemischt. Ein solcher Single-Jersey wird dann auch als Funktions-Jersey oder mit dem Markennamen Lycra bezeichnet. Ähnlich wie sich Tempo als Bezeichnung für ein Papiertaschentuch durchgesetzt hat, hat sich beim Surfen Lycra als Bezeichnung für die dünnen, hoch elastischen, eng anliegenden, schnell trocknenden Sonnenschutzhemden durchgesetzt.
Double-Jersey
Double-Jersey wird mit zwei Nadeln und abwechselnd einer linken und einer rechten Masche gestrickt. Dadurch kann der Double-Jersey beidseitig verwendet werden. Die Vorderseite und die Rückseite sehen identisch aus. Stoffe aus Double-Jersey gibt es in ähnlich vielen Variationen, wie Single-Jersey. Er unterscheidet sich vom Single-Jersey nur durch die Strickart.
Fazit
Ganz gleich, ob Du Mode-Designer:in bist, Schneider:in oder einfach nur interessierte(r) Verbraucher:in. Es kann nicht schaden zu wissen, was man seiner Haut tagtäglich aussetzt. Die verwendeten Materialien und Stoffe sind extrem vielfältig und es ist nicht auszuschließen, dass mit fortschreitender Technologie auch noch neue Stoffe und Materialien auf den Markt kommen werden. Von daher kann dieser Beitrag nur ein kleiner Einstieg in das Thema sein.
Hast Du einen Lieblingsstoff? Womit bekleidest Du Dich am liebsten? Lass es uns in den Kommentaren wissen. Wenn Dir der Artikel gefallen hat, dann freuen wir uns auch, wenn Du ihn mit Deinen Freunden teilst.
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